Das Stethoskop

Aus studentischer Sicht fällt die Wahl eines Stethoskopes zunächst recht schwer. Was macht die großen Preisunterschiede aus? Worin unterscheiden sich die Stethoskope?

 

Um es vorweg zu sagen: Test-Messungen und klinische Vergleiche lassen keinen Zusammenhang von Preis und akustischen Eigenschaften erkennen, siehe Abschnitt Objektive Vergleiche. Eine richtige Diagnose hängt also nicht unbedingt vom teuren Stethoskop ab. Somit ist es kein Nachteil, ein persönlich überzeigendes Preis-Leistungs-Verhältnis zu erwarten.

 

Die Komponenten eines Stethoskopes:

Bruststück - Chestpiece

Das Bruststück ist der Teil des Stethoskopes, "den man auf die Brust legt", um das Herz auszukultieren. Es wird auch Kopf genannt und kann ein- oder zweiseitig sein, letzteres nennt man dann Doppelkopf-Bruststück. Die zweiseitigen Bruststücke bieten meist die Wahl zwischen einer Membran- und einer Trichterseite. Ein Trichter eignet sich besonders zur Auskultation tief-frequenter Geräusche, z.B. Mitralstenose, eine Membran für die höherfrequenten, z.B. Aorten- oder Mittralinsuffizienz. Mit der patentierten Dual Frequency Technologie vereinigen die Littmann™-Stethoskope Trichter und Membran in einem.

 

Bei einem Doppelkopf-Bruststück muss man generell darauf achten, die gewünschte Seite vor der Auskultation auszuwählten - sonst hört man nämlich nur das eigene Ohrensausen - anfangs ein häufiger Fehler. Die Auswahl geschieht durch Drehen des Bruststücks um 180 Grad, während der Schlauchansatz (dort, wo der Schlauch an das Bruststück ansetzt) festgehalten wird. Eine kleine Öffnung wird damit zur Trichter- oder Membran-Seite gedreht, so dass der Schall von der ausgewählten Seite des Bruststücks in den Schlauch fortgeleitet werden kann. Der Schlauchansatz arretiert durch spürbares einrasten. Zudem ist in der Regel eine Markierung (kleiner Punkt, Kerbe) auf dem Schlauchansatz vorhanden, der als optischer Anhaltspunkt dient. Hat das Bruststück eine Trichterseite oder eine durchsichtige Membran, kann man die kleine Öffnung auch direkt sehen.

 

Je teurer ein Stethoskop, desto massiver ist in der Regel das Bruststück. Ob ein schweres Bruststück für die Qualität der Auskultation relevant ist, sei dahingestellt, auf jeden Fall sind diese "Cardiology"- und "Master"-Modelle ganz schöne Schwergewichte und machen sich in der Kitteltasche unangenehm bemerkbar.

 

Statt Trichter findet man bei einigen Stethoskopen eine kleine Membranseite, die für Untersuchungen bei Kindern besonders geeignet ist. Sucht man also ein universelles Stethoskop für Kinder und Erwachsene (z.B. in der Notaufnahme relevant), so sind diese Modelle besonders geeignet: DocCheck™ Basic, MDF™ 767, MDF™ 767X, DocCheck™ Cardio III und Littmann™ Cardiology III. Das Littmann™ profitiert hier von der Dual Frequency Technology besonders, denn die anderen Modelle lassen bei Nutzung von zwei Membranseiten einen Trichter ganz vermissen. Allerdings bewegt sich der Preis des Cardiology III jenseits der 150 EUR-Grenze.

 

Schlauchsystem - Tubing

Der Schlauch kann prinziell ein- oder zweilumig sein. Klassische Modelle vom Typ Sprague Rappaport (siehe rechts) haben zwei getrennte Schläuche. Ein Doppel-Lumen-Schlauch ist im übrigen typisches Kennzeichen der höherpreisigen Topmodelle. Dass eine getrennte Schall-Leitung akustische Vorteile bringt, ist wissenschaftlich nicht belegt, zumal das Bruststück ja kein Stereomikrofon ist. Haselmeier™ Supraphon-Stethoskope (s.u.) haben zwei parabolisch geformte Kammern im Bruststück, die dann getrennt in den Doppelschlauch übergehen. Eine räumliche Zuordnung ist hiermit aber genauso wenig möglich, wie ein akustischer Vorteil im Vergleich zu anderen Stethoskopen. Doppel-Schläuche und doppellumige, dicke Schläuche haben natürlich wieder den Nachteil, sperriger in der Kitteltasche zu sein.

 

Aus physikalischer Sicht geht in einem kurzen Schlauch weniger Schall 'verloren' als in einem langen. Sprague und Rappaport haben in ihren Publikationen aus den 50er Jahren entsprechend zu möglichst kurzen Schläuchen geraten. 3M-Littmann™ schreibt auf seiner amerikanischen Website, dass Unterschiede im akustischen Schalldruck bei den geringen Längendifferenzen, die bei Stethoskopschläuchen möglich sind, für das menschliche Ohr jedoch nicht hörbar sind. Weiter heißt es dort: Additionally, as tubing length increases, resonant frequency decreases. Considering this fact, an increase in tubing length provides a better response to the lower frequency sounds (an advantage in auscultation). Many heart sounds fall below 150 Hz and are considered low frequency. Because it has been shown that the human ear is least sensitive to low frequency sounds, improved low frequency response is an advantage. >> kompletter Originaltext - Demnach geben etwas längere Schläuche die tieferen Töne besser wieder, als sehr kurze, was insgesamt dem menschlichen Hörempfinden entgegenkommt, denn dieses ist für tiefere Frequenzen weniger empfindlich.

 

Eine Rolle spielt auch die Ergonomie. Der Schlauch sollte so lang sein, dass man beim Auskultieren eine Bückhaltung vermeidet und so den eigenen Rücken schont. Eine Standardlänge von ca. 65-70 cm hat sich mittlerweile bei allen Stethoskopherstellern etabliert. Die Firma Haselmeierbietet nach eigenen Angaben, individuelle Schlauchlängen vom Werk aus an.

 

Last not least sind, mit Rücksicht auf Latexallergie-Patienten, latexfreie Schläuche obligat (Vorsicht bei No-Name-Produkten).

 

Ohrbügel (Eartube) und -Oliven (Eartips) - Headset

Die wichtigste Aufgabe der Oliven ist der schalldichte Verschluss und damit eine wirksame Reduktion der Außengeräusche. Arzt-Stethoskope werden mittlerweile nur mit weichen Ohroliven ausgeliefert, sie sind einfach sehr bequem. Littmann™ bietet sie sogar in drei Größen an, in der Regel kommt man aber mit den beiliegenden Oliven voll aus. Die Ohrbügel zeigen bei richtigem Sitz mit ihrem 'Knick' nach vorne, zur Veranschaulichung hier der richtige Sitz der Ohrbügel im Bild.

 

Gravur oder Namensschild

Eine elegante Lösung und auf Edelstahl gut lesbar sind Lasergravuren, wie sie z.B. vom DocCheck-Shop für alle Stethoskope im Shop angeboten werden. DocCheck™, MDF™ und Riester™ legen ihren Stethoskopen ein  einfaches Namensschild bei, mit dem man jedoch leicht an der Kitteltasche hängen bleibt. Das Namensschild von Littmann™ kostet leider extra, es lässt sich dafür sehr praktisch um die Schlauchgabelung fixieren (Abb. rechts unten), es ist nicht nur für die 'Littmänner' geeignet.

 

Elektronische Stethoskope

Es gibt einige wenige Stethoskope mit Elektronik zur Schallverstärkung und auch spezielle Modelle für Menschen mit Hörschwäche. Diese elektronischen Stethoskope sind den mechanischen akustisch durchaus überlegen, haben sich aber in praxi bisher nicht durchgesetzt. Auskultierte Töne und Geräusche können mit diesen Stethoskopen aufgezeichnet und am Computer auswertet werden, für die klinische Lehre wären sie damit ideal. Auch aufgrund der derzeitigen Preise von mehreren Hundert Euro bleiben sie hier unberücksichtigt. Weiter unten findet man einen Link zum Kongressbericht 2007 der European Respiratory Society in Stockholm, wo zwei kanadische Forscher die These aufstellten: An MP3 recorder/player could replace the traditional stethoscope.

 

Welche sind die beliebtesten Stethoskope unter Medizinstudenten?

Medi-Learn führte eine Umfrage unter 3417 jungen Medizinern durch. Den ersten Platz belegt Littmann™ Classic II S.E. (52%), gefolgt von DocCheck™ Advance II (12%) und Littmann™ Master Classic II (9%). >> vollständige Umfrageergebnisse auf medi-learn.de

 

Als Grundlage einer Marktübersicht, hier eine preislich sortierte Zusammenstellung von Stethoskopen bis ca. 100 EUR, mit Quellenangabe des genannten Preises:

 

DocCheck Basic - ca. 11 EUR (S) doccheckshop.de

MDF 767 - ca. 30 EUR mdfinstruments.de | nettomed.de

MDF 767X - ca. 35 EUR nettomed.de | ca. 53 EUR mdfinstruments.de

DocCheck Advance II - ca. 42 EUR (S) doccheckshop.de

Spengler Laubry - ca. 47 EUR med-boutique.com >> Abb.

Haselmeier Supraphon - ca.51 EUR Hesto-Med GmbH auf mercateo.com

Littmann Classic II S.E. - 62 EUR (S) studentenservice.novartis.de

      oder - ca.65 EUR (S) babinski.de und doccheckshop.de

Riester Tristar  - ca. 65 EUR Praxisdienst auf mercateo.com  >> Abb.

DocCheck Cardio III - ca. 71 EUR doccheckshop.de

ERKA Precise - ca. 79 EUR co-med.de

Riester Cardiophone - 82 EUR Praxisdienst auf mercateo.com  >> Abb.

Littmann Master Classic II - ca. 83 EUR (S) doccheckshop.de

Fassbender KOSMOLIT - 89 EUR bonnamed.de

Haselmeier Supraphon S - 102 EUR Hesto-Med GmbH auf mercateo.com

ERKA Sensitive - ca. 104 EUR co-med.de oder mercateo.com

HEINE Gamma C - ca. 109 EUR Mediprax GmbH auf mercateo.com

 

  (S) = Sonderpreis für Studenten, s.u. Bezugsquellen

  Stand: 07.2008, alle Angaben ohne Gewähr

 

Littman Stethoskope im Vergleich [pdf]

Alle Farben der Littmann Stethoskope [pdf]

 

Pädiatrie-Stethoskope

Betreut man ausschließlich Kinder oder Säuglinge liegt der Kauf eines Stethoskopes mit entsprechend kleinem Bruststück nahe. Jeweils eine Spezialversion gibt es z.B. beim beliebten Littmann Classic II S.E. und DocCheck Advance II. Hier eine Modellübersicht von reinen Kinderstethoskopen:

Zellamed | BonnaMed Spezialanbieter für kinderfreundliche Stethoskope

Littmann Classic II Säuglingsstethoskop [30mm Membran] - ca. 80 EUR 

Littmann Classic II Kinderstethoskop [37mm Membran] - ca. 80 EUR

DocCheck Advance II Baby - Preis wie Standardversion

DocCheck Advance II Kinder - Preis wie Standardversion

MDF Instruments.de - Kindermodelle: 777C - 777I - 787 - 787XP

 

Zellamed Kinderstethoskop

 
••• Objektive Vergleiche

Letztlich bleibt die Wahl eines Stethoskopes wohl doch Geschmackssache, wie die folgenden vier Testberichte zeigen.

 

Die Untersuchung der University of Alabama belegt, dass sich die akustischen Eigenschaften der teuren und preiswerten Stethoskope messtechnisch ("computerized signal processing methods") so gut, wie nicht ("no statistical differences") unterscheiden.

 

Ähnlich fällt das Ergebnis der angesehenen Eidgenössischen Technischen Hochschule  Zürich (ETH) aus, lässt man teure elektronische Stethoskope außen vor: Akustische Messungen an Stethoskopen

 

Die Herzklinik am Rigshospitalet in Copenhagen (Dänemark) verglich an 72 Hausärzten die Auskultationsergebnisse in Hinblick auf das verwendete Stethoskop, nämlich Littmann Classic II SE (= simple stethoscope) vs. Littmann Master Cardiology (= advanced stethoscope). Zum anderen wurde untersucht, wie ein vorausgegangener 4-stündiger Auskultationskurs die Ergebnisse beeinflusst. Das Ergebnis: Heart auscultation findings were in poor accordance with echocardiographic findings and had high interobserver variation. Neither outcome improved to any important extent with the subjects' use of an advanced stethoscope or attending of a course in heart auscultation. [...] There was no statistically significant difference between the average number of patients who were diagnosed correctly by doctors using the simple stethoscope (33% of patients) and that of patients who were by doctors using the advanced stethoscope (35% of patients) (P = .27)  -  Der Artkel aus dem American Heart Journal vom Juli 2006  (Volume 152, Issue 1, Pages 85.e1-85.e7) hier im Volltext: Effect of teaching and type of stethoscope on cardiac auscultatory performance

 

Das Onlinemagazin ForUsDocs.com verglich 12 akustische Stethoskope. In die Bewertung flossen sowohl objektive Testmessungen, als auch subjektive Hörvergleiche ein. Testsieger wurde das Littmann Cardiology III (~160 EUR), gefolgt von einem preiswerten Sprague Rappaport-Modell (~20 EUR). Hier der ausführliche Testbericht: The Ultimate Acoustic Stethoscope Review

 

••• Die Modelle im Einzelnen

DocCheck Basic

Ein Stethoskop mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis ist das Basic Stethoskop vom DocCheck-Shop für ca. 11 EUR. Im Preis ist sogar ein Ersatzteil-Kit inklusive, es enthält zwei Membranen und zwei Trichter (je 1 x groß und 1 x klein) sowie zwei Paar Ersatzoliven. Auf dieses Modell gewährt DocCheck - wie auf alle seine Stethoskope - drei Jahre Garantie. Das Basic ist latexfrei und nur in Schwarz erhältlich. Die Verarbeitungsqualität ist, gemessen am Preis, sehr ordentlich. Insgesamt ein Stethoskop, mit dem man nichts falsch machen kann.

MDF 767

Beim o.g. Basic und dem MDF 767 handelt sich um Modelle des gleichen Bautyps, nämlich Sprague Rappaport (siehe Info rechts oben). Das MDF ist in zahlreichen Farben, unter anderem ganz in Schwarz erhältlich. Diese schicke BlackOut-Ausführung ist das original Stethoskop aus der TV-Serie Scrubs.

 

Wer viel mit kleinen Patienten zu tun hat, dem sei aber eher eine bunte Farbe empfohlen. Für Kinder sieht so eine "schwarze BlackOut-Schlange" doch bedrohlich aus - es sei denn man benutzt ein Stethoskop-Cover :)

 

Die Verarbeitungsqualität des, wahrscheinlich aus fernöstlicher Produktion stammenden MDF 767 ist als gut zu bezeichnen. Es wirkt ein wenig hochwertiger, als das Basic. Auch hier liegt ein Ersatzteil-Kit (s.o.) und zusätzlich ein Namensschild bei.

 

MDF 767 (links)

MDF 767X (rechts)

DocCheck Advance II  |  MDF 777  |  Zellamed Duplex CLASSIC

Sehr beliebt ist das Stethoskop Advance II vom DocCheck-Shop für ca. 41 EUR (Sonderpreis für Studenten); mit Namensgravur für ca.50 EUR erhältlich. Zum Lieferumfang gehören eine Ersatzmembran und zwei Paar Ersatz-Ohroliven (alle Oliven haben selbe Größe). Dieses DocCheck-Stethoskop ist ein qualitativ guter Nachbau des Littmann Classic II S.E. (siehe unten) und sieht folglich diesem sehr ähnlich aus. Ganz gleich sind die beiden aber nicht. So sind die Ohrbügel beim Advance II aus Edelstahl und beim Littmann aus einer leichten Aluminiumlegierung. Auch ist die Federung der Ohrbügel beim Advance II etwas weicher als beim Littmann. Auf der anderen Seite ist das Gummi der Littman-Ohroliven deutlich weicher als das beim DocCheck. - In der Summe sind beide Stethoskope ergonomisch und angenehm zu tragen, das Littmann empfinde ich persönlich als etwas angenehm-straffer. Gegen Außengeräusche schirmen beide Stethoskope vergleichbar gut ab. Der gravierendste Unterschied im Vergleich zum Littmann ist der Preis - das Advance II ist rund 20 EUR günsiger.

>> medi-learn Vergleichstest: Littmann Classic II vs. Doccheck Advance II

 

Baugleich zum DocCheck Advance II sind das ZellaMed Duplex CLASSIC (zellamed-shop.de und frohberg.de, ca.41 EUR) und das MDF 777 (mdfinstruments.de, ca.57 EUR).

 

DocCheck Advance II  (links)

Littmann Classic II S.E. (rechts)

 
Haselmeier Supraphon

Die Wilhelm Haselmeier GmbH&Co ist ein Traditionsunternehmen aus Stuttgart. Die zwei hochwertigsten Modelle sind das Supraphon und das Supraphon S (siehe unten). Das Supraphon fällt durch die rote Farbe des Doppelschlauches und den ungewöhnlichen Schlauchansatz am Bruststück auf. Durch diesen senkrechten Ansatz lässt es sich nicht so flach zusammenfalten und ist daher eher für den Arztkoffer, als für die Kitteltasche geeignet.

 

Es ist in zwei Bruststück-Varianten erhältlich:

Leichtmetall-Bruststück, verchromt, Hersteller-Artikel-Nr. 501011, ca. 51 EUR - Hesto-Med GmbH auf mercateo.com, wie in der Auflistung oben

Messing-Bruststück, verchromt, Hersteller-Artikel-Nr. 501005, ca. 70 EUR - Mediprax GmbH auf mercateo.com

 

Das Bruststück enthält unter der Glasfasermembran (37 mm Durchmesser) zwei parabolisch geformte Kammern, die in den Doppelschlauch übergehen.

MDF 767X

Das MDF 767X unterscheidet sich vom MDF 767 durch den zusammengeführten Schlauch und ist damit etwas handlicher. Ausserdem ist beim 767X die Feder zwischen den Bügeln zusätzlich mit Gummi überzogen (siehe Abbildung oben).

Littmann Classic II S.E.

Littmann ist die wohl bekannteste Stethoskop-Marke unter ärztlichen Kollegen und steht für hohe Qualität und Langlebigkeit. In der Tat ist dieses Stethoskop sehr hochwertig verarbeitet (Made in USA). Das Classic II S.E. ist das preiswerteste Littmann für den ärztlichen Dienst, es ist das Prototyp eines klassischen, modernen Stethoskopes.

 

Das Bruststück hat auf der einen Seite eine Membran und auf der anderen einen Trichter für tiefe Töne. Die Oliven sitzen angenehm fest und weich im Ohr und blenden Außengeräusche nahezu vollständig aus. Ein Namensschild kann extra gekauft werden. Ohroliven sind in drei Größen (12, 13 und 14 mm Außendurchmesser) erhältlich, so dass wirklich jeder eine optimale Geräuschdämmung der Außengeräusche erzielen kann.

 

Eine preiswerte Quelle für das original Littmann Classic II S.E. ist der Novartis Studentenservice > Shop > Instrumente. Es ist dort in den Farben Burgunderrot, Marineblau und Schwarz für 62 EUR zu bekommen.

 

 

DocCheck Cardio III (rechts)

DocCheck Advance II (links)

DocCheck Cardio III  |  MDF 797 DD ER Premier

Das DocCheck Cardio III ist ein hochwertiges Stethoskop mit Doppelkammer-Schlauch und einem großen, massiven Bruststück zum attraktiven Preis von ca. 70 EUR. Es ist dem Littmann Dual Cardiology III nachempfunden, das mehr als doppelt so teuer ist. Auf den Trichter kann eine kleine, mitgelieferte Membran aufgebaut werden, so dass man zwei Membranseiten erhält: die kleine eignet sich dann zum Untersuchen von Kindern. Somit ist das Cardio III ideal für alle Situationen, in denen man sowohl Kinder als auch Erwachsene auskultieren muss. Im Vergleich zum DocCheck Advance II betont das Cardio III das tieffrequente Frequenzspektrum. - Das Cardio III ist baugleich mit dem MDF 797 DD ER Premier (ca.136 EUR, Preis vom März 2008 auf mdfinstruments.de).

ERKA Precise

Die Richard Kallmeyer Medizintechnik GmbH aus Bad Tölz setzt bei den Top-Modellen auf eine Dual-Membran. Sie besteht aus zwei hinter einander geschalteten Membranen: einer oberflächlichen aus Kunststoff und einer dahinter liegenden Kupfer-Beryllium-Membran. Details hierzu im Prospekt Dual  Membran [pdf]. Das verchromte Messing-Bruststück des ERKA Precise hat zusätzlich einen 30mm-Trichter, ist also ein 'Doppelkopf'. Der einlumige, 47cm lange Schlauch mündet in den ebenfalls aus verchromten Messing bestehenden Ohrbügeln. Das Precise bringt insgesamt massive 190 Gramm auf die Waage. 

Littmann Master Classic II

Das Littmann Master Classic II hat ein sehr gut in der Hand liegendes, ergonomisches Bruststück aus einer Leichtmetall-Legierung. Für die Auskultation von Kindern ist das Master Classic II mit seinem großen Kopf nicht das ideale Stethoskop. Der Schlauch ist dicker als beim Classic, aber ebenfalls einlumig.

Fassbender KOSMOLIT

Diese Stethoskope von Fassbender Instrumente aus Bonn haben gleich zwei Besonderheiten. Zum einen die Intercostalmembran (45 mm) mit dem roten 'Knopf' und zum anderen einen flexiblen Gummitrichter. Eigentlich sind es zwei Trichter ineinander, die je nach Anpressdruck zum Tragen kommen. Bei stärkerem Andrücken des Doppeltrichters hört man mit dem kleineren, inneren Trichter ab, sonst mit dem großen, äußeren. Das Kosmolit gibt es in zwei Varianten: KOSMOLIT Profi mit Doppeltricher 35 + 15 mm und KOSMOLIT SAT mit Doppeltrichter 45 + 22 mm. Zum KOSMOLIT SAT schreibt der Hersteller: Lauter geht es mechanisch nicht!

 

Fassbender KOSMOLIT SAT

 
Haselmeier Supraphon S

Im Gegensatz zum Supraphon, hat das Supraphon S ein Doppelkopf-Bruststück und die Membran ist mit 44 mm etwas größer. Es besteht aus Leichtmetall, eine Messing-Ausführung gibt es nicht. Wie beim Supraphon, findet man unter der Membran zwei parabolisch geformte Kammern, die in den Doppelschlauch übergehen.  Das "S" ist mit rotem und auch dezent schwarzem 55cm-Doppelschlauch lieferbar, auf Anfrage auch länger oder kürzer.

ERKA Sensitive

Das Sensitive -Made in Germany- ähnelt dem Littmann Master Cardiology -Made in USA-, dem Spitzenmodell von Littmann. Mit 215 Gramm ist das ERKA sogar 35 Gramm schwerer. Preislich ist das Sensitive aber deutlich 'leicher', es ist ca. halb so teuer, wie das Master Cardiology. Das Herzstück ist, wie beim ERKA Precise, eine 45 mm Dual Membran (s.o.), hier mündet der Schall aus dem verchromten Messingkopf jedoch in einem 2-lumigen Schlauch.

HEINE Gamma C

Eine große 47 mm-Memebran und ein kleiner 26 mm-Trichter sind die Kennzeichen dieses modernen Edelstahl-Stethoskopes von Heine, einem süddeutschen Familienunternehmen, dessen Schwerpunkt eigentlich in der Optotechnik liegt. Das HEINE Gamma C macht einen eleganten, schlichten  Eindruck. Mit seinem doppellumigem Schlauch und dem klassischen Bruststück wirkt es insgesamt, wie der 'große Bruder' des Littmann Classic.

 

••• Hersteller

Made in Germany

ERKA Stethoskope

Stethoskope der Firma Richard Kallmeyer Medizintechnik

Fassbender Stethoskope

Fassbender Instrumente seit 1930

Haselmeier Stethoskope

Stethoskope von Haselmeier - Ohrbügel klein zusammenfaltbar

Heine Stethoskope

HEINE Optotechnik

Riester Stethoskope

Rudolf Riester GmbH & Co. KG - Stethoskop-Katalog [pdf]

Zellamed Stethoskope

Dieser Hersteller aus Zella-Mehlis im Thüringer Wald bietet auch besonders kinderfreundliche Stethoskope an (mit Lachmund und Augen) sowie weitere Instrumente speziell für die Pädiatrie

 

Made in USA

3M Littmann Stethoskope

Littmann-Stethoskope sind in den USA hergestellt und von hervorragender Qualität. Wohl auch deshalb sind sie, trotz der relativ hohen Priese, bei ärztlichen Kollegen weit verbreitet.

Welch Allyn Stethoskope

 

Made in Poland

Insigne Stethoskope der Firma KAMED, Warschau

Insigne Stethoskope werden diejenigen ansprechen, die ein 'schmuckes' Stethoskop suchen. Die Stethoskope können mit einem sogenannten IP-Ring versehen werden. Dieser Schmuckring ist in ca.180 Varianten erhältlich.

Broschüre Insigne [pdf]

 

Made in France

Spengler Stethoskope

 

Weitere Hersteller und Vertriebsfirmen

DocCheck Stethoskope | DocCheck mit Studentenrabatt

MDFInstruments.de

MediGrand.de - auch Titanmodell für MRT-Räume,

ultrascopes.com - z.B. bei Lehmanns

ADC American Diagnostic Corporation Stethoskope

 

Stethoskope von in Deutschland kaum erhältlichen Marken, wie der Doctors Research Group (DRG), gibt es z.B. in den großen amerikanischen Shops allheart.com und egeneralmedical.com. Von DRG gibt es, wie von MediGrand.de, ein Titanstethoskop: PureTone Traditional Ti-Lite Stethoscope.

 

Elektronische Stethokope

• Littmann und Welch Allyn (s.o. "Made in USA")

cardionics.com - auch Modelle für Menschen mit Hörschwäche

thinklabsmedical.com | Thinklabs Phonocardiography Software

eu-medical.de - Deutschlandvertrieb Andromed-Stethoskope (CA)

research-hoersysteme.de - Stethoskop für Menschen mit Hörgerät / CI

 

 

Insigne Cardio

••• Bezugsquellen

Bezugsquellen vor Ort sind der Sanitätsfachhandel, Apotheken und Medizin-Buchhandlungen, wie Lehmanns. Hier hat man den Vorteil, Stethoskope Probe zu hören und den Sitz der Ohroliven zu testen.

 

Eine gute Einkausfquelle ist auch die Studentische Einkaufsgemeinschaft SEG-MED e.G., die zum Selbstkostenpreis Medizinischen Fachbedarf verkauft. SEG-MED verkauft nicht online, sondern nur in den Hochschulen vor Ort. Weitere Infos siehe segmed.de. An einigen Unis bieten die Fachschaften Stethoskope / Ausstattung für den U-Kurs an.

 

An Onlinequellen sind der Novartis Studentenservice sowie eine Auswahl weiterer Onlineshops für Mediziner zu nennen.

 

Der DocCheck-Shop vertreibt eine eigene Serie von Stethoskopen, die über doccheckshop.de und die Lehmanns-Buchhandlungen erhältlich sind. Um zu den vergünstigten Stethoskopen zum Studentenpreis (S) zu gelangen, bitte im DocCheck-Shop so navigieren: > Lehrmaterial & Studium > Medizinstudium > Stethoskope

 

••• Auskultationsbefunde

••• Laennec & Ausblick in die Zukunft

>> Zur Geschichte des Stethoskopes

 

>> An MP3 recorder/player could replace the traditional stethoscope

Ein Bericht vom Jahreskongress der European Respiratory Society, Stockholm 2007

 

>> [Rhythm Reloaded] Projekt - Elektronisches Stethoskop

Dieses Teamprojekt des Calvin College (Michigan, USA) versuchte sich an der ganz eigenen Umsetzung eines elektronischen Stethoskopes

 

 

Diagnostik-Grundausstattung für Medizinstudenten  >>

 

 

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Schemazeichnung zum Stethoskop mit freundlicher Erlaubnis von 3M

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Inhaltsübersicht

• Komponenten

• Objektive Vergleiche

• Modellübersicht

• Pädiatrie-Stethoskope

• Modelle im Einzelnen

• Hersteller

• Bezugsquellen

• Herztöne als MP3

• Laennec, der Erfinder

 

 

 

 

 

Sprague-Rappaport-Stethoskope

Howard B. SPRAGUE (1895-1970), ein Bostoner Kardiologe, und der Ingeneur M.B. RAPPAPORT untersuchten anhand verschiedener Versuchanordnungen, also  strikt wissenschaftlich die Eigenschaften von Stethoskop-Komponenten. Sie formulierten eine Reihe von Kriterien, die ein gutes Stethoskop erfüllen sollte.

 

Im medizinisch relevanten Frequenzbereich sind demnach biaurale Stethoskope den monoauralen überlegen - ein Grund, warum es heute keine Hörrohre mehr gibt. Spannender sind die Messungen zur optimalen Schallübertragung. Sie ist u.a. gegeben, wenn:

• der Schlauch und die Ohrbügel einen Innendurchmesser von 1/8 Zoll (= 3,1 mm) haben

• der Schlauch möglichst kurz und relativ steif ist

• der Trichter eines offenen Bruststücks möglichst flach und breit (nicht etwa parabolosch) ist

• die Ohroliven absolut dicht abschließen

Darauf basierend, entwickelten Sprague und Rappaport ein eigenes Stethoskop. Das Original wurde laut Wikipedia bis ca. 2004 von Philips Medical Systems gebaut (Abb. oben).

 

Kennzeichnend sind ein Doppelkopf-Bruststück mit beidseitig auswechselbaren Trichern / Membranen und zwei parallele Schläuche (Version mit 35cm und 45cm), die in j-förmigen Metallbügeln münden.

 

Aktuell sind zahlreiche Nachbauten vom Typ Sprague-Rappaport auf dem Markt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DocCheck Stethoskope

Basic |Advance II |Cardio III

 

 

DocCheck Basic

oben mit Lieferumfang

 

 

 

 

MDF 767

hier in der Farbe BlackOut

 

 

DocCheck Advance II

 

 

 

Haselmeier Supraphon

 

 

MDF 767X

 

 

Littmann Classic II S.E.

mit Littmann-Namensschild

 

 

DocCheck Cardio III

 

 

ERKA Precise

 

 

Littmann Master Classic II

 

 

Haselmeier Supraphon S

 

 

ERKA Sensitive (rechts)

ERKA Precise (links)

 

 

HEINE Gamma C

 

 

 

 

 

Made with Namu6