Buchempfehlungen zur klinischen Untersuchung siehe unter Basics
Diagnostik-Grundausstattung für Medizinstudenten
Reflexhammer
Das Modell nach TROEMNER zählt zu den beliebtesten hierzulande, in Frankreich findet man das Modell nach BABINSKI häufig an. Letztlich bleibt die Modellfrage Geschmackssache, es gibt kein Modell, von dem man prinzipiell abraten kann.
Im Untersuchungskurs ist ein eigener Reflexhammer in der Regel nicht notwendig, da man sich gegeseitig bzw. den Patienten in kleinen Gruppen untersucht. So kann man den Reflexhammer gut untereinander tauschen. Der Vorteil eines eigenen Hammers ist aber: je mehr man mit ein und demselben Werkzeug übt, desto leichter erlernt man die Technik. Für Famulaturen / PJ in der Neurologie oder Notaufnahme ist ein eigener Reflexhammer unabdingbar.
Hammer nach TROEMNER, Giff und Kopf Edelstahl
19 EUR - studentenservice.novartis.de
Welcher darf es sein?
Ein Hammer mit einem hohen Eigengewicht des Kopfes und langem Hebelarm ist von Vorteil. Ein Kunststoffgriff ist daher nicht schlecher, als ein Edelstahlgriff. Für die nötige Aufprallenergie soll allein das Gewicht des Hammerkopfes sorgen, weil die Reflexprüfung locker aus dem Handgelenk, fast ohne Kraftaufwand erfolgt. Dieses Kriterium erfüllen die TROEMNER- und der BABINSKI-Hämmer sehr gut, vergleiche die Abbildungen.
Auf welche Features sollte man sonst achten?
Ein im Griff integrierter Pinsel oder gar eine Spitznadel sind aus hygienischen Gründen obsolet! Zur Prüfung der Sensibilität nimmt man daher für jeden Patienten stets 'Einmalwerkzeug', wie Holzspieß/Holzspatel/Q-Tip/Wattebausch.
Ein nur leicht spitzes, gut zu reinigendes Griff-Ende, wie bei Hammer 2, wird manchmal zur Prüfung des Babinski-Fußsohlenreflexes verwendet (ist aber auch hier hygienisch korrekt mit einem Holzspatel durchzuführen). Die spitzen Griff-Enden von Hammer 1 und 3 bergen, da sie aus der Kitteltasche ragen können, ein Verletzungsrisiko für den Nebenmann.
Fazit ist also, dass zusätzliche Features beim Hammerkauf keine Rolle spielen sollten, ein schwerer Kopf und ein langer Griff sind ideal. Selbstverständlich muss der Hammer sehr sauber verarbeitet sein, zum Beispiel sollte er keine Fugen in der Verbindung zwischen Griff und Kopf (Keimreservoir) aufweisen. Ebenso darf das Gummi nach Alkoholdesinfektion nicht abfärben.
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1 - BABINSKI-Hammer mit rundem, umsteckbaren Kopf
2 - TROEMNER-Hammer mit Edelstahlgriff, Kopf verchromt
3 - TROEMNER-Hammer mit Kunststoffgriff
4 - BUCK-Hammer mit Stahlgriff
5 - BUCK-Hammer mit Kunststoffgriff
Modell 1 von peil.de
Modelle 2 bis 5 von doccheckshop.de
Eine interessante (und teure) Alternative zu den üblichen Reflexhämmern ist der farbenfrohe CBC PERCUFLEX Hammer. Der von der Kimetec Medizintechnik GmbH patentierte Kopf ist drehbar und lässt sich so - laut Hersteller - aus allen Positionen am Patienten anwenden. Man muss aber auch sagen, dass ich bisher keinen einzigen Neurologen gesehen habe, der diesen Hammer verwendet. Auch ein klassischer Hammer lässt sich hervorragend aus allen notwendgen Winkeln anwenden.
CBC PERCUFLEX
Weitere Bilder auf reflexhammer.com
Weitere Infos zu Reflexhämmern:
• 100 Modelle auf usneurologicals.com - dort nach unten scrollen!
• Artikel zu Refexhämmern von Torben Brückner - empfehlenswert!
• Reflexhämmer bei docchecksop.de | Modelle mit Studentenrabatt
Diagnostikleuchte
Es darf im Prinzip jede einfache Stiftleuchte sein, sei es vom Baumarkt (z.B. Mellert Penlite, Ansmann Penlight) oder Medizin-Fachhandel, die praktischerweise mit einem Clip an der Kitteltasche befestigt werden kann. Auch die Lichtquelle eines Otoskopes kann als Leuchte verwendet werden! LED-Lampen sind nur geeignet, wenn der Hersteller die Lampe als medizinische Diagnostikleuchte kennzeichnet, ultrahelle LEDs könnten vom Patienten als zu grell und unangenehm empfunden werden.
Wichtiges Kriterium ist auch, dass die Lampe beim Vornüber-Beugen nicht aus der Brusttasche gleiten darf - bitte selbst testen! Es ist gerade vor Patienten peinlich, wenn sich der Inhalt der Brusttasche - z.B. beim Versuch etwas vom Boden aufzuheben - selbständig macht. Die preiswerte Cliptrix-Lampe (Licht "an" bei Druck auf den Clip) rutscht leider aus dem Kittel, da der Clip nicht straff genug ist. Der Clip des Varta Mini Penlight leiert schnell aus, da er wenig elastisch ist.
DocCheck Penlight
ca. 8 EUR - shop.doccheck.com
Aus eigener Erfahrung kann ich das DocCheck Penlight empfehlen; robust, zuverlässiger Schalter und mit rutschfester Klippbefestigung. Kleiner Nachteil dieser Lampe: sie ist recht schwer. - Hochpreisige Marken-Lampen gibt es zum Beispiel von Heine Optotechnik (ClipLight, mini-c Cliplampe oder mini 3000 Cliplampe) oder WelchAllyn (Professional PenLite). Als Anhaltspunkt: bei praxisdienst.de kostet das Heine ClipLight circa 37 EUR, das mini-c circa 33,50 EUR (Stand 8/2008).
Stethoskop
Zu den beliebtesten Studenten-Stethoskopen zählen das Littman Classic II S.E. und das DocCheck Advance II. Eine Übersicht von Studenten-Stethoskopen bis 100 EUR findest Du auf der Stethoskope-Seite
DocCheck Advance II (links)
Littman Classic II S.E. (rechts)
EKG-Lineal
Venenstauer
Man muss einen Venenstauer nicht unbedingt selbst kaufen, es gibt sie oft als Werbegeschenk und i.d.R. auf dem Blutabnahmetabblett auf Station.
Soll es ein eigener und werbefreier sein, ist der CBC-Classic Venenstauer von Kimetec eine Empfehlung wert. Der Vorteil: Mit einem großen, frontalen Knopf lässt sich dieser Stauer besonders komfortabel mit einer Hand lösen, ohne auch nur im Ansatz zu haken. Als Anfänger lernt man dies durchaus zu schätzen. Ist man geübter in der Blutabnahmetechnik, ist die "Modellfrage" zweitrangig. Vom CBC-Classic gibt es auch eine Kleinkinder- und Babyversion.
CBC Classic
Die unverwüstlichen Klassiker unter den Venenstauern gibt es von Prämeta aus Troisdorf bei Köln: den grünen und den grauen Venenstauer.
"der graue" und "der grüne" Venenstauer
von Prämeta
Wo erhalte ich Diagnostik-Werkzeug?
Einkaufsquellen siehe unter Bezugsquellen auf der Stethoskope-Seite
Vorklinik
Die oben angeführte Diagnostik-Grundausstattung ist eine Empfehlung für den klinischen Studienabschnitt. In der Vorklinik (die ersten zwei Jahre des Studiums) benötigt man sie in aller Regel nicht.
Für den Anatomiekurs an der Leiche, den sogenannten Präpkurs wird ein langärmliger, knielanger, weißer Kittel und eigenes Präparationsbesteck erwartet. Hier haben die Professoren manchmal konkrete Vorstellungen, was zu diesem Besteck gehören darf und was nicht (Skalpelle mit Wechselklingen oder mit Festklingen). An der Uni bekommt man unter Umständen eine Empfehlung, wo diese Sachen günstig zu bekommen sind, z.B. als Sammelbestellung bei der Fachschaft. Ansonsten bieten sich die auf der Stethoskope-Seite genannten Bezugsquellen an.
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